February 06, 2025
Zur Zukunft von CO2-reduziertem Weizen und Brot – ein Dialog mit Sven Schulze, Landwirtschaftsminister in Sachsen-Anhalt
Nach über eineinhalb Jahren engster Zusammenarbeit fand heute ein finales Projektmeeting mit zehn Landwirtinnen und Landwirten aus dem Kooperationsprojekt zwischen der Bindewald & Gutting Mühlengruppe, der Großbäckerei Harry-Brot aus Hamburg / Schenefeld sowie dem Düngemittelhersteller Yara zur Reduzierung von CO2- Emissionen im Weizenanbau statt. Hierbei ging es nicht nur um die bereits ermittelten Reduktionszahlen, sondern um die Evaluierung aller erhobenen Daten und ihrer Interpretation.
Im Anschluss daran wurden das Projekt und die Ergebnisse dem Landwirtschaftsminister von Sachsen-Anhalt, Herrn Sven Schulze, vorgestellt, Fragen beantwortet und über die Zukunft von CO2-reduzierten Lebensmitteln diskutiert.
Rund 43% CO2-Reduzierung im Projekt
Ein Ergebnis, auf das alle Beteiligten sehr stolz sind, da es doch zeigt, dass die Senkung von Treibhausgas (THG)-Emissionen in der Landwirtschaft möglich ist, wenn man die großen Hebel am Anfang der Wertschöpfungskette nutzt. Und die sind 1. die Herstellung des eingesetzten Mineraldüngers aus erneuerbaren Energien und 2. die optimierte Ausbringung und gute landwirtschaftliche Praxis.
Dank Einsatzes des Yara Climate ChoiceTM Mineraldüngers, der auf sogenanntem grünen Ammoniak basiert, d.h. das Ammoniak wurde mit erneuerbaren anstatt mit fossilen Energien produziert, konnten beim Weizen rund 24% CO2 eingespart werden.
Ein Vergleich mit dem durchschnittlichen CO2-Fußabdruck von Weizen zeigt, dass die hervorragende landwirtschaftliche Praxis der Projektbetriebe wie zum Beispiel Sortenauswahl, teilflächenspezifische Düngung und Monitoring mittels digitaler Präzisionstechnik eine weitere Reduktion um rund 19% gebracht hat.
Es braucht politischen Willen
Das Pilotprojekt wurde ausschließlich durch die Projektpartner finanziert, die aus dem Projektmehl gebackenen „Sammy`s Super Sandwiches“ wurden ohne besonderen Hinweis in den Handel gebracht.
Dennoch, die Zahlen geben den Initiatoren recht: Es lohnt sich der Umwelt zuliebe, aber die Umstellung bei aktuell deutlichen Mehrkosten für grünes Ammoniak und damit Düngemitteln ist kein Selbstläufer.
„Wir engagieren uns als Industrie in aufwändigen Projekten und würden uns von der Politik mehr Unterstützung in unseren Bemühungen wünschen,“ sagt Norbert Lötz, Geschäftsführer Produktion & Technik bei der Harry Brot GmbH.
„Die Last kann nicht allein bei der Industrie und den Landwirten liegen. Es braucht politischen Willen, um die Nachfrage zu schaffen und die Märkte schnellstmöglich zu entwickeln,“ ergänzt Michael Gutting, geschäftsführender Gesellschafter der Bindewald & Gutting Mühlengruppe.
Einheitliches Label
Laut einer IPSOS-Umfrage gibt es die nötige Verbraucherakzeptanz und sogar die Bereitschaft, für CO2- reduzierte Lebensmittel etwas mehr zu bezahlen. Um aber überhaupt in die „Qual der Wahl“ zu kommen, müssen klimafreundlichere Lebensmittel entsprechend klar und eindeutig gekennzeichnet werden, um so die Verbrauchenden schnell und zuverlässig in ihrer Kaufentscheidung zu unterstützen.
Zukunftsperspektiven
„Unsere Bilanz in diesem sowie ähnlichen Kooperationsprojekten ist durchweg positiv. Dünger aus erneuerbaren Energien kombiniert mit optimiertem Management ist geeignet, um die THG-Emissionen zu reduzieren und aktiv etwas gegen den Klimawandel zu tun,“ erklärt Agronomin und Projektleiterin Birgit Weyand von Yara. Nun geht es aber um die Frage, wie man solche gemeinsamen Anstrengungen vom Projektstatus auf die nächste Ebene hebt und in die breite Masse bringt.
Dazu sagte Sven Schulze: „Das Green Ammonia - Projekt ist ein Paradebeispiel dafür, wie innovative Projekte in Sachsen-Anhalt zur Lösung globaler Herausforderungen beitragen können. Hier entsteht eine zukunftsweisende Technologie, die sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch neue Maßstäbe setzt. Sachsen-Anhalt beweist einmal mehr, dass Innovation und Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen können.“
Die Kooperationspartner wünschen sich, dass das positive Beispiel nicht nur in Sachsen-Anhalt Schule macht, sondern die nächste Bundesregierung dafür sorgt, dass grüne Leitmärkte gefördert werden, um allen CO2-Pionieren in der Landwirtschaft sowie in der Lebensmittel-Wertschöpfungskette den Weg in Richtung skalierbare Mengen, wachsender Marktnachfrage und vertrauenswürdigem Label zu ebnen.
Was ist der CO2 -Fußabdruck?
Der CO2-Fußabdruck stellt die Summe der Treibhausgase dar, die bei dem Produktionsprozess entstehen. Kohlendioxid (CO2) wird dabei als Referenz verwendet. Wie stark sich die verschiedenen Treibhausgase auf die Klimaerwärmung auswirken, wird in CO2-Äquivalente (CO2 eq) umgerechnet.
CO2 -Fußabdruck von Stickstoffdüngemitteln
Schon heute haben die nitrathaltigen Mineraldünger von Yara, die in der Europäischen Union und in Norwegen hergestellt werden, einen um etwa 55-60 Prozent geringeren CO2-Fußabdruck als die meisten vergleichbaren Nicht-EU-Düngemittel dank Yaras Katalysatortechnologie. Dieses, von Yara entwickelte, katalytische Verfahren wird inzwischen auch von anderen Düngemittelherstellern eingesetzt und reduziert die Emissionen in Europa um rund 30 Millionen Tonnen jährlich.
Yara Climate ChoiceTM Renewable Düngemittel mit geringerem CO2-Fußabdruck können aus verschiedenen erneuerbaren Quellen gewonnen werden, z. B. durch Elektrolyse von Wasser mit erneuerbarem Strom oder aus Biomethan. Sie senken den CO2-Fußabdruck um weitere 75-90%. Die Berechnungen des CO2-Fußabdrucks der Yara-Dünger werden von unabhängigen Dienstleistern für Qualitätssicherung und Zertifizierung verifiziert. Yara arbeitet an allen Produktionsstandorten daran, die verbleibende Klimabelastung zu reduzieren, indem es beispielsweise die Verwendung von recycelten Nährstoffen ermöglicht, recyceltes Plastik für die Big Bags einsetzt sowie die Energieeffizienz ihrer Produktionsanlagen stetig verbessert.
Pressekontakte:
Yara
Mechthild Mohr, Leitung Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation
Mobil: (+49) (0)151 169 54754 | Mail: mechthild.mohr@yara.com
Bindewald & Gutting Mühlengruppe
Anja Twietmeyer, Mitglied der Geschäftsleitung
Mobil: (+49) (0) 173 3796586 | Mail: ATwietmeyer@saalemuehle.de
Harry-Brot:
Kathrin Krützfeldt, Leiterin Kommunikation & PR
Telefon: (+49) (0)40-380780-10363 | Mail: kathrin.kruetzfeldt@harry.de / harry@engel-zimmermann.de