So lässt sich die Fruchtanzahl bei Erdbeeren erhöhen

Zweierlei Faktoren sind für eine hohe Fruchtanzahl relevant: Ein verbesserter Blütenansatz und ein guter Fruchtansatz. Um dies zu erreichen, ist eine sehr gute Nährstoffversorgung unabdingbar. Nur so lässt sich eine hohe Anzahl von Früchten tatsächlich gewährleisten. Besonders wichtig für den Blütenansatz ist vor allem Kalium. Die Nährstoffe Bor und Zink beeinflussen den Fruchtansatz.

Kalium stimuliert die Blütenknospen-Initiierung

Versuche zeigen: Kalium beeinflusst direkt die Blütenzahl und somit auch  den Fruchtansatz. Ableiten lässt sich daraus, dass hohe Kaliumgehalte von 3 bis 4 Kilogarmm Kalium pro Tonne Früchte für ein starkes Pflanzenwachstum erforderlich sind.

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Verglichen mit anderen Nährstoffen (z.B. Stickstoff) wird Kalium während der Reifung kaum in der Frucht verdünnt. Trotzdem müssen die Pflanzen auch während der Reifezeit stetig mit Kalium versorgt werden. Der Höhepunkt der Aufnahme liegt zwischen der Fruchtbildung und dem Ende der Ernte. 

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Bor wird für den Fruchtansatz benötigt

Erdbeerpflanzen, die gut mit Bor versorgt sind, weisen ein verbessertes Wurzelwachstum, eine verbesserte Pollenkeimung und Samenbildung sowie einen insgesamt höheren Fruchtansatz auf. Und nicht nur das: Zusätzlich wirkt sich Bor direkt auf die Membranintegrität aus und erhält die Zellwandstruktur.

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Auch hier bestätigen Versuche, wie wichtig Bor für den Fruchtansatz, die Fruchtanzahl und das Fruchtgewicht – und demnach für den Ertrag – ist. Die dank Bor erhöhte Pollenbildung und bessere Bestäubung sind hierfür möglicherweise die Erklärung.

Der Bor-Bedarf liegt bei etwa 5 Gramm pro Tonne Frucht (Abbildung oben links). Die Aufnahme und Anreicherung in der Frucht steigt während der Blüte. Aber aufgepasst: Der Bor-Bedarf variiert zwischen den Sorten, was bei der Düngeplanung  berücksichtigt werden muss.

Ein optimiertes Bor-Angebot steigert darüber hinaus auch die Calcium-Aufnahme und damit die Fruchtqualität.

Zink erhöht die Fruchtzahl

Sind die Pflanzen gut mit Zink versorgt, kann sich die Anzahl der Früchte pro Pflanze und demnach der Ertrag erhöhen. Wichtig zu wissen ist aber, dass zu viel Zink auch Fruchtdeformationen fördern kann.

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Zink ist im Vergleich zu anderen Mikronährstoffen in relativ hohen Mengen in den Blüten und Früchten enthalten. Über 30 Prozent des gesamten Zinks ist in den Früchten selbst zu finden. Dabei müssen, um eine Tonne Früchte zu produzieren, 2,5 Gramm Zink von der Pflanze aufgenommen werden.  

Zink-Mangel tritt meist bei Blattgehalten unter 10-20 ppm Zink auf. Zu viel Zink – bei Blattkonzentrationen über 50 ppm – führt zu Toxizität. Mangelerscheinungen treten häufiger auf Böden mit hohem pH-Wert (>pH 7,0) auf und verschärfen sich auf stark oder kürzlich gekalkten Böden. Wenn nicht genügend Zink verfügbar ist, kann eine Blattdüngung mit Zink helfen, den Ertrag zu steigern.