Den optimalen Ertrag sicherstellen
Den Optimalertrag sichern
Die goldene Regel bei der Düngung ist einfach: Bringen Sie die richtige Menge Stickstoff zum richtigen Zeitpunkt aus. Düngemittel mit einer zuverlässigen Stickstoffwirkung und guter Streuqualität reduzieren Verluste und verbessern die Aufnahme durch die Pflanze. Kalkammonsalpeter und Ammoniumnitrat zeigten in Feldversuchen meist höhere Erträge und bessere Qualitäten als Harnstoff und AHL. Gute fachliche Praxis bei der Düngung und der Einsatz von Precision Farming Technologie können die Düngereffizienz weiter verbessern.
Optimierung von Ertrag und Qualität
Die verschiedenen mineralischen Stickstoffquellen haben unterschiedliche Auswirkungen auf Ertrag und Qualität der Ernte. Dies ist auch den europäischen Landwirten seit Jahrzehnten bekannt. Die unterschiedliche Leistungsfähigkeit der mineralischen Stickstoffquellen ist vor allem durch die Verluste, insbesondere die gasförmigen Verluste, bedingt. Einige dieser Verluste werden durch ein Missverhältnis zwischen der gedüngten Stickstoffmenge und der Aufnahme durch die Pflanze verschärft. Blattverätzungen bei der Anwendung von AHL können ebenfalls Auswirkungen auf den Ertrag haben. Der größte Teil der bei Harnstoff und AHL beobachteten Minderleistung kann durch eine höhere Stickstoffdosierung kompensiert werden, allerdings auf Kosten einer erhöhten Umweltbelastung.
Frankreich
In Frankreich haben Arvalis und Yara zwischen 1987 und 2004 122 Feldversuche mit Winterweizen auf verschiedenen Böden durchgeführt. Bei einer durchschnittlichen optimalen N-Gabe von 183 kg/ha erreichte Ammoniumnitrat 2,6 dt/ha mehr Ertrag und einen um 0,75 % höheren Proteingehalt als AHL. Zusätzliche 27 kg N/ha (15 %) waren bei AHL erforderlich, um das wirtschaftliche Optimum zu erreichen.
Von 122 Standorten in Frankreich mit optimaler N-Düngung (Nopt) hatten 75 % einen höheren Ertrag mit Ammoniumnitrat und nur 25 % einen höheren Ertrag mit AHL.
Deutschland
In Deutschland führte Yara zwischen 2004 und 2010 insgesamt 55 Feldversuche mit Wintergetreide auf verschiedenen Böden durch. Bei einer durchschnittlichen optimalen N-Gabe von 210 kg/ha erzielte Kalkammonsalpeter 2 % mehr Ertrag und einen um 0,23 % höheren Proteingehalt als Harnstoff. Zusätzliche 15 kg N/ha (7,1 %) waren bei Harnstoff erforderlich, um das ökonomische Optimum zu erreichen.
Von 55 Standorten in Deutschland mit optimaler N-Düngung (Nopt) hatten 75 % einen höheren Ertrag mit Kalkammonsalpeter und nur 25 % einen höheren Ertrag mit Harnstoff.
Die N-Ertragskurven für die Versuche zeigen, dass mit Harnstoff durchschnittlich 15 kg Stickstoff zusätzlich erforderlich gewesen wären, um das ökonomische Optimum zu erreichen.
Großbritannien
Die umfangreichste Studie zum Vergleich der verschiedenen Formen von Stickstoffdünger wurde im Auftrag der britischen Regierung zwischen 2003 und 2005 (Department for Environment, Food and Rural Affairs, Defra) durchgeführt. Neben quantitativen Unterschieden hob die Studie die Variabilität der Ergebnisse bei Harnstoff und AHL hervor. Die erforderlichen Aufwandmengen an Stickstoff können daher nicht mit der gleichen Sicherheit bestimmt werden wie bei Nitratdüngern.
Um den gleichen Ertrag zu erreichen, wurde deutlich mehr Stickstoff aus Harnstoff und AHL benötigt als aus Ammoniumnitrat.
Der Ertrag war bei Harnstoff und AHL ebenfalls deutlich niedriger als bei Ammoniumnitrat.
Der Proteingehalt war in Versuchen, die mit Harnstoff oder AHL gedüngt wurden, deutlich niedriger als bei den mit Ammoniumnitrat gedüngten.
Steigerung der Düngeeffizienz
Stickstoff muss in ausreichender Menge vorhanden sein, damit Wachstum und Ertrag nicht eingeschränkt werden. Allerdings kann eine über den Bedarf der Pflanze hinausgehende Stickstoffdüngung zu einer Überversorgung der Pflanzen und zu einer Belastung der Umwelt führen. Die genaue Anpassung der Stickstoffdüngung an den aktuellen Bedarf der Pflanzen unter Berücksichtigung des Stickstoffangebots des Bodens ermöglicht daher beides: sowohl ökonomisch optimale Erträge bzw. Maximierung des Einkommens als auch die Minimierung möglicher Umweltbelastungen. Die Aufteilung der N-Düngung in mehrere Teilgaben gilt unter den meisten Bedingungen als die beste Methode zur Optimierung der Stickstoffdüngung.
Mit Hilfe des YARA N-Tester kann der Düngebedarf zum Zeitpunkt der 2. und 3. N-Gabe bei Getreide vor Ort präzise ermittelt werden. Düngemittel mit einer gut einschätzbaren Freisetzung des für die Pflanzen verfügbaren Stickstoffs sind am besten für die geteilte N-Düngung geeignet. Hierzu gehören Kalkammonsalpeter und andere nitratbasierte Stickstoffdünger, im Allgemeinen jedoch nicht Harnstoff.Die Umsetzung des Harnstoff zu Ammonium (Harnstoffhydrolyse) und Ammoniakverluste durch Verflüchtigung hängen stark von den Witterungsbedingungen nach dem Ausbringen ab, vor allem von der Höhe der Niederschläge. Diese können nicht zuverlässig vorhergesagt werden, was entweder zu einer Unter- oder Überversorgung mit Stickstoff führen kann.
Die Studie des Defra hat die „Unzuverlässigkeit“ von Harnstoff hervorgehoben; die gemessenen Verflüchtigungsverluste variierten von 2 bis 58 % des aufgebrachten Stickstoffs! Eine insgesamt ausgewogene Ernährung mit allen notwendigen Nährstoffen ist eine weitere Voraussetzung für den wirtschaftlichen und umweltschonenden Einsatz von Düngemitteln. So kann eine unzureichende Versorgung mit Phosphor, Kalium oder Schwefel die Effizienz des Stickstoffeinsatzes mindern. Durch regelmäßige Analyse der Bodenvorräte kann ermittelt werden, ob diese Nährstoffe gedüngt werden sollten.
Anpassung der Düngung an den Bedarf der Pflanze
Verringerung des Düngereinsatzes duch sensorgesteuerte Düngung
Der YARA N-Sensor appliziert automatisch die für jede Teilfläche optimale N-Menge (blau) auf der Grundlage einer Echtzeit-Messung von Biomasse und Chlorophyll (grün) und vermeidet dabei sowohl Über- als auch Unterversorgung. Winterweizen, Deutschland.
Präzise Ausbringung
Die Streufehler sind bei Harnstoff deutlich höher als bei KAS. Selbst bei einer Streubreite von nur 21 m führt eine leichte Brise von 4 m/s bei Harnstoff zu erheblichen Streufehlern und späteren Ertragsverlusten.
Die Streufehler sind bei Harnstoff deutlich höher als bei KAS. Selbst bei einer Streubreite von nur 21 m führt eine leichte Brise von 4 m/s bei Harnstoff zu erheblichen Streufehlern und späteren Ertragsverlusten.