Stickstoffverluste durch Auswaschung vermeiden

Nitratauswaschung ist ein komplexes Problem, für das es keine Patentlösung gibt. Nitratauswaschung findet insbesondere nach Überdüngung mit Stickstoff statt, wird aber auch von verschiedenen Standortfaktoren bestimmt.

 

Diese sind teilweise nur langfristig oder gar nicht zu beeinflussen, wie z.B. der
Humusgehalt und damit die Höhe der Stickstoffmineralisierung, oder der Sickerwassermenge, die von den Niederschlägen und der Körnung des Bodens abhängt. Trotzdem stehen erprobte Strategien zur Reduzierung der Auswaschung zur Verfügung.

Gute fachliche Praxis 

Die Auswaschung hält sich im Rahmen, wenn bei der Düngung die Regeln der guten fachlichen Praxis beachtet werden. Empfohlen wird unter anderem: 

  • Erstellung von zuverlässigen Düngungsplänen, um Überdüngung zu vermeiden  
  • Bestimmung des mineralischen Stickstoffvorrats im Boden im Frühjahr (Nmin-Vorrat) zur Bemessung der 1. N-Gabe 
  • Ausbringung von Stickstoff in Teilgaben, um die Stickstoffversorgung dem tatsächlichen Bedarf der Pflanzen anzupassen und eine rasche Aufnahme sicherzustellen 
  • Sicherstellung einer ausgewogenen Zufuhr auch anderer Nährstoffe (P, K, S), um eine effiziente Stickstoffverwertung zu gewährleisten 
  • Anbau von Hochleistungssorten, die den verfügbaren Stickstoff effizient nutzen 
  • Möglichst lange Bodenbedeckung zur Bindung von überschüssigem Stickstoff (Zwischenfrüchte, frühzeitiges Drillen von Herbstsaaten) 
  • Förderung eines tiefen und ausgedehnten Wurzelsystems, damit Stickstoff effizienter aufgenommen werden kann  
  • Erhaltung einer guten Bodenstruktur, um Oberflächenabfluss zu vermeiden 
  • Ausbringung von Mineral- und Wirtschaftsdüngern in ausreichendem Abstand von Wasserläufen bzw. die Anlage von Randstreifen. 
  • Beschränkung von Düngergaben im Herbst auf das Notwendigste

Anpassen der Düngergabe 

Die Düngergabe an den tatsächlichen Bedarf der Pflanzen anzupassen ist die beste Methode, um den Reststickstoff im Herbst und somit die Nitratauswaschung zu minimieren. Die Aufnahme von Stickstoff variiert von Jahr zu Jahr, von Feld zu Feld und von Kultur zu Kultur. Sie hängt vom Mineralstickstoffgehalt im Boden, der Mineralisierungsrate, dem Pflanzenwachstum bzw. dem Ertrag sowie den Wetterbedingungen ab. Da viele dieser Faktoren nicht zuverlässig prognostiziert werden können, sollte der tatsächliche Bedarf der Pflanzen möglichst genau ermittelt werden und die Düngung in mehreren angepassten Teilgaben flexibel erfolgen. Die von Yara entwickelten Präzisionsinstrumente zur Optimierung der Stickstoffdüngung N-Tester und N-Sensor® ermöglichen die sofortige Ermittlung des Pflanzenbedarfs vor Ort zum jeweiligen Düngungstermin.