Ertrag und Pflanzenqualität steigern

Precision Farming-Technologien helfen, Düngergaben viel genauer als je zuvor auf den Pflanzenbedarf abzustimmen.

Die Berücksichtigung des variablen Stickstoffbedarfs innerhalb eines Felds schafft einen homogeneren Pflanzenbestand mit höherer Standfestigkeit, steigert den Ertrag und die Qualität,
senkt den Düngereinsatz, reduziert Kosten und minimiert die Umweltbelastung. Welche Vorteile können Landwirte in der Praxis erwarten? Lassen sich die Einsparungen beziffern? Feldversuche liefern die Antworten.

Vergleich konventionelle Düngung und einer Düngunug mit dem N-Tester

In einer Reihe von 240 Feldversuchen in Frankreich wurde über 8 Jahre hinweg die Düngung mittels N-Tester und konventioneller Düngerplanung verglichen. Durch die Verwendung des N-Testers wurden sowohl Unter- als auch Überdüngung reduziert. Der Anteil optimaler Düngerentscheidungen erhöhte sich von 38 % auf 61 % (Abbildung 3).

sensorgesteuerte Düngung

Ein Vergleich der sensorgesteuerten Düngung mit konstanter Gabe anhand von groß angelegten Feldversuchen in Deutschland zeigte über 5 Jahre hinweg, dass der Ertrag bei sensorgesteuerter Düngung im Durchschnitt um 6 % stieg und der Stickstoffeinsatz um 12 % sank. Der Gewinn stieg um 57 €/ha (Tabelle 1).

Intelligente N-Düngung

Winterraps ist eine bedeutende Kultur und ausgezeichnete Vorfrucht für getreidereiche Fruchtfolgen. Seine N-Effizienz fällt jedoch verhältnismäßig gering aus, sodass nach der Ernte hohe Mengen an Mineralstickstoff im Boden verbleiben können. Dieser überschüssige Stickstoff kann leicht ausgewaschen werden (siehe Pure Nutrient Infos Nr. 2). Intelligente N-Düngung und präzise Landwirtschaft helfen, sowohl den N-Überschuss als auch die Kosten zu senken (Tabelle 2). Der Yara N-Sensor® ermittelt die jeweils optimale Stickstoffmenge anhand der Differenz zwischen der momentan gemessenen N-Aufnahme und der für den geplanten Ertrag erforderlichen N-Aufnahme.

 sensorgesteuerte Versorgung

In einem Großversuch auf 100 ha wurden die Wechselwirkungen von sensorgesteuerter Düngung und Wachstumsregulatoren untersucht. In Abbildung 4 sind die Lager-Zonen heller dargestellt. Grün markierte Parzellen wurden sensorgesteuert versorgt und gelb markierte Parzellen konstant. Dank der sensorgesteuerten Versorgung konnte das Lager von 29-32 % auf 3-5 % reduziert werden. Der Ertrag stieg entsprechend.

 

Erhöhte Standfestigkeit

Eine Überdüngung während der Schossphase erhöht das Lagerrisiko. Leichtes Lager verringert den Ertrag um 5 bis 15 %, die Fallzahl um 10 bis 15 % und den Sedimentationswert um 5 bis 10 %. Und bei starkem Lager können die Erntekosten um 200 bis 300 % steigen.Um Lager zu vermeiden, werden Wachstumsregler eingesetzt. Mit dem Yara N-Sensor® werden diese intelligent ausgebracht: kräftige Pflanzenbestände neigen stärker zu Lager und erhalten daher höhere Dosen. Teilflächen mit dünnen, spärlichen und schwachen Pflanzen erhalten, wenn überhaupt, nur geringe Dosen.

 

Besserer Mähdrusch 

Mähdrescherfahrer wissen, dass sensorgedüngte Pflanzenbestände einfacher zu ernten sind. Groß angelegte Feldversuche, die von 2002 bis 2004 in Deutschland durchgeführt wurden, haben die Wirkung des N-Sensors® auf die Druscheigenschaften von Getreide bestätigt. Im Vergleich zur konstanten Düngung konnte die Mähdrescherleistung bei sensorgesteuerter Düngung im Durchschnitt um 9 bis 33 % gesteigert werden.

Ertragssteigerung und Kraftstoffsenkung

Die 2004 ausgewerteten Versuchsergebnisse zeigten eine Ertragssteigerung um 4 % und eine beeindruckende Senkung des Kraftstoffverbrauchs des Mähdreschers um 17 % (Tabelle 3). Die Gründe für diese Leistungssteigerung sind:

      • gleichmäßigerer Pflanzenbestand (Ähren/m²)        
      • einheitlichere Wuchshöhe       
      • bessere und gleichmäßigere Abreife       
      • leichterer Schnitt

Verbesserte Druschleistung heißt höhere Effizienz. Gleichzeitig wird das Erntefenster größer. Sensorgedüngte Kulturen können 3 bis 5 Tage früher und bis zu 2 Tage später geerntet werden. Die tägliche Dreschdauer steigt ebenfalls, da homogene Bestände morgens schneller abtrocknen und abends nicht so schnell feucht werden.