Qualität der Düngemittel – welche Eigenschaften sind wirklich wichtig?
Neun entscheidende Merkmale für optimale Streubarkeit
Konstanter Fluss durch den Streuer, große Streubreite, gute Querverteilung und verläßliche Ergebnisse unter allen Umständen – die Streuleistung hängt von einer Reihe von Qualitäts-Parametern ab, die von den Düngerherstellern präzise kontrolliert werden müssen.
1. Dichte
Bei gleichem Durchmesser werden dichtere Partikel über eine größere Strecke geschleudert. Die Dichte hat daher Einfluss auf die Ausbringungsrate und die Arbeitsbreite. Die Dichte eines Düngemittels muss bekannt sein und darf nicht variieren. Dichte wird üblicherweise als Schüttdichte angegeben. Sie gibt die Masse eines in einem gegebenen Volumen enthaltenen Produkts einschließlich der enthaltenen Luft an. Je höher die Dichte, desto besser die Streuqualität.
2. Größe
Größe wird durch zwei Parameter definiert:
- Die mittlere Größe sollte etwa 3,2 mm betragen. Bei gleicher Dichte werden größere Partikel weiter geschleudert, da sie schwerer sind.
- Die Größenverteilung (Korngrößenspektrum) gibt die Variationen des Durchmessers zwischen den kleinsten und größten Körnern an. Ist die Variation zu groß oder zu klein, ist die Bandbreite der Verteilung nicht optimal. Empfohlen wird eine Variation von 0,8 mm.
3. Form
Je runder und glatter die Körner sind, desto besser sind Aerodynamik und Streuverlauf. Der aerodynamische Widerstand wird als Cx-Wert gemessen.
Je geringer der Cx-Wert, desto besser die Streuqualität.
4. Härte
Je härter die Düngerkörner, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, das sie bei der Handhabung und beim Zusammenstoß mit den Streuscheiben zerbrechen. Zerbrochene Granulate erzeugen unerwünschten Staub und verschlechtern die Korngrößenverteilung. Das Streubild wird dann unvorhersehbar. Die Härte wird als die Kraft definiert, die für ein Zerbrechen der Granulate erforderlich ist. Die Härte sollte größer als 3 kg (30 N) sein.
5. Fließfähigkeit
Die Fließfähigkeit gibt an, wie leicht die Granulate sich unter dem Einfluss der Schwerkraft bewegen, zum Beispiel aus dem Behälter des Streuers zu den Scheiben. Düngemittel guter Qualität haben eine relativ glatte Oberfläche und eine hohe Fließfähigkeit. Die Fließfähigkeit wird als die Zeit gemessen, die eine Düngerprobe zum Fließen durch einen standardisierten Trichter benötigt (EN 13299). Standardwerte liegen im Bereich von 4 bis 8 kg pro Minute.
6. Staubgehalt
Düngemittelstaub beeinträchtigt die Streubarkeit, erhöht die Umweltbelastung und verschlechtert die Arbeitsbedingungen in Schüttgutlagern. Staub führt zur Überdüngung entlang der Fahrspur. Staub erhöht auch das Risiko der Klumpenbildung. Der Staubgehalt von Düngemitteln wird durch die Trennung von Staub und normalen Partikeln im Luftstrom gemessen. Staub sollte weniger als 0,1 % des Gewichts ausmachen.
7. Abriebbeständigkeit
Reibung und Stöße können während der Handhabung zum Körnerabrieb führen. Die mechanische Beständigkeit hängt von der Oberflächenbeschaffenheit und der Stärke der Partikel ab. Fragmente von weniger als 1,6 mm als Ergebnis von Abrieb sollten weniger als 5 % des Gewichts ausmachen.
8. Klumpenbildung
Unter dem Einfluss von Feuchtigkeit, Temperatur und fortgesetzten chemischen Reaktionen während der Handhabung und Lagerung können die Düngerkörner zusammenkleben (Klumpenbildung). Klumpen behindern gleichmäßiges Fließen und Streuen. Die Oberflächenbehandlung von Düngerkörnern, niedriger Staubgehalt und niedrige Feuchtigkeit reduzieren das Risiko der Klumpenbildung.
9. Zusammensetzung
Mischdünger sind Mischungen verschiedener Einzeldünger, so dass in jedem Korn meist nur ein Nährstoff vorhanden ist. Düngemittelmischungen haben die Tendenz, sich bei der Lagerung und im Magazin des Streuers zu trennen. Außerdem wird jedes Korn entsprechend seinen spezifischen mechanischen Eigenschaften ausgeworfen. Ein präzises, gleichmäßiges Streuen kann mit Düngemittelmischungen daher nicht erreicht werden. Düngemittel, bei denen alle Nährstoffe in einem einzigen Korn verbunden sind, sind stets zu bevorzugen.