Präzises Streuen, Vorteil pur
Die Kosten ungleichmäßigen Streuens werden hauptsächlich durch Ertrags- und Qualitätsverluste verursacht. Aber auch die daraus resultierende Umweltbelastung und die zusätzlichen Düngerkosten sollten nicht vernachlässigt werden.
Welchen Preis hat ungleichmäßiges Streuen?
Streuprofil und Ertragsprofil
Abbildung 4 zeigt ein typisches kumulatives Streuprofil, das sich mit einer trapezförmigen Konfiguration nach dreimaliger Düngung ergab. Die gewünschte Düngermenge von 200 kg/ha wurde im Durchschnitt erreicht, jedoch mit einem Variationskoeffizienten von 27 %. Der mittlere Ertrag ist 79,9 dt/ha, während der potenzielle Ertrag 83,7 dt/ha beträgt. Der Ertragsverlust beträgt also 3,8 dt/ha, was einen entgangenen Gewinn von 76 €/ha bedeutet (bei einem Weizenpreis von 200 €/t).
Streuvariabilität
Deutliche Farbunterschiede treten erst bei einer Streuvariabilität von mehr als 30 % auf, wodurch der Ertrag erheblich reduziert wird und das Risiko von Lagergetreide steigt.
Berechnung von Ertragsverlusten
Die Ertragsverluste aufgrund von Streufehlern können anhand von Ertragskurven berechnet werden. Abbildung 6 zeigt eine für Weizen typische Ertragskurve. Tabelle 1 zeigt den Ertragsverlust für verschiedene Variationskoeffizienten bei Düngung auf maximalen Ertrag. Bei einer Düngermenge entsprechend dem wirtschaftlichen Optimum hat der Variationskoeffizient eine noch höhere Auswirkung auf den Ertrag.
Folgen ungleichmäßigen Streuens
In den meisten Fällen bleiben Streufehler unentdeckt. Variationskoeffizienten unter 25 % sind für das bloße Auge kaum sichtbar, während der Ertrag bereits erheblich zurückgeht. Sobald deutliche Farbunterschiede auftreten, beträgt der Variationskoeffizient bereits mehr als 30 %. Abgesehen von verminderten Erträgen und dem Risiko von Lagergetreide hat ungleichmäßiges Streuen noch andere Folgen für die Kulturen:
• Geringere, ungleichmäßige Qualität (Protein- und Ölgehalt)
• Erhöhte Umweltbelastung (teilweises Überdüngen)
• Höheres Infektionsrisiko
• Geringere Druschleistung
• Höhere Trocknungskosten
Kalkammonsalpeter oder Harnstoff?
Die präzise Ausbringung von Stickstoffdünger erhöht den Gewinn und verringert die Umweltbelastung. Die Verwendung von Düngemitteln hoher Qualität gewährleistet einwandfreie Streubarkeit und gleichmäßige Nährstoffversorgung. Freilich sind die Düngersorten hinsichtlich der Streubarkeit nicht alle gleich. Kalkammonsalpeter bietet dank höherer Schüttdichte und geringerer Stickstoffkonzentration homogenere Streueigenschaften als Harnstoff. Darüber hinaus kann die Streuhomogenität durch Wind weiter herabgesetzt werden, was zu lokaler Über- oder Unterdüngung führt.