Im Herbst oder Frühjahr düngen?
Junge Wurzeln brauchen Nährstoffe
Damit Phosphor aufgenommen wird, muss er sich in unmittelbarer Nähe der Wurzeln befinden. Im Frühjahr beschränken niedrige Temperaturen und ein schwaches Wurzelsystem den Zugang zum Bodenphosphat. Der im Herbst ausgebrachte Phosphor unterliegt über Winter Alterungsprozessen und ist im Frühjahr nur teilweise verfügbar. Den jungen Pflanzen kommt daher bei der Frühjahrsdüngung der leicht verfügbare Phosphor zugute. Versuche haben gezeigt, dass bei der Frühjahrsdüngung Phosphor bis zu einer Tiefe von 5 cm in den Boden eindringt (Abb. 3). Ähnlich wie bei der Frühjahrsdüngung mit Phosphor ist Kalium ebenfalls sofort für die Aufnahme durch das flache Wurzelsystem verfügbar. Kalium im Boden unterliegt über Winter der Gefahr, durch Niederschläge in tiefere Schichten verlagert zu werden und somit der jungen Pflanze nicht zur Verfügung zu stehen.
Synergieeffekte erzeugen
Landwirte düngen Phosphor und Kalium nach einer der folgenden Strategien:
•Als Grunddüngung im Herbst, entweder kombiniert oder im mehrjährigen Wechsel zwischen Phosphor und Kalium.
•Als NPK-Startdüngung im Frühjahr, zusätzlich zu einer Anwendung von Phosphor und Kalium im Herbst, die dementsprechend reduziert wird.
Die Frühjahrsdüngung ist im Hinblick auf die Nährstoffaufnahme und den Ertrag am wirkungsvollsten. Alle Nährstoffe sind gleichzeitig verfügbar. Die Düngung mit NPK hat einen Starter-Effekt nach der Vegetationsruhe im Winter und für die Frühjahrssaaten. Kulturpflanzen mit schwächerem Wurzelansatz wie Kartoffeln und Zuckerrüben oder Gerste/Weizen nach Weizen sprechen auf NPK-Startdüngung am besten an (Abb. 4).