Bedeutung der Makronährstoffe

Pflanzennährstoffe sind wichtige Bausteine aller Pflanzenbestände. Jeder Mangel eines einzelnen Pflanzennährstoffs reduziert das Pflanzenwachstum, was wiederum die Erntemenge und damit die Einkünfte des Erzeugers reduziert. Daher ist es wichtig, dass alle Pflanzennährstoffe in der für die Pflanzenentwicklung erforderlichen Menge und Ausgewogenheit verfügbar sind.

Gegenüber anderen Feldfrüchten wie Getreide zeichnet sich Raps durch einen hohen Nährstoff-Bedarf aus, der zu einer erheblichen Nährstoffmobilisierung führt. Raps gibt den Großteil dieser Nährstoffe jedoch über die Ernterückstände wieder an den Boden zurück und eignet sich daher hervorragend als Vorfrucht.

Nährstoff-Aufnahme von Raps.pngStickstoff muss für Raps schnell verfügbar sein

Raps hat einen hohen Stickstoffbedarf, allerdings wird mehr als die Hälfte des Stickstoffs später wieder an den Boden abgegeben. Stickstoff leistet den größten Beitrag zum Ertrag, ein zu hoher Stickstoffgehalt kann jedoch den Ölgehalt reduzieren. Daher ist es wichtig, die Stickstoffdüngung zu optimieren.

Der in Chlorophyll, Chromosomen und Enzymen vorhandene Stickstoff hat eine wichtige Funktion. Er ist ein Baustein zahlloser Verbindungen und spielt deshalb eine zentrale Rolle hinsichtlich des Wachstums und der Entwicklung. Ein früher Stickstoffmangel hemmt aufgrund des geringen Blattflächenindex und des verkürzten Vegetationszeitraums das Wachstum und reduziert den Ertrag.

Durch Stickstoffmangel reduziert sich nicht nur der Ertrag, sondern auch der Proteingehalt der Pflanze. Im Gegenzug führt zu viel Stickstoff zu Qualitätseinbußen durch einen niedrigen Ölgehalt und eines erhöhten Glucosinolat-Gehaltes.

Da der Raps aufgrund seiner schnellen Entwicklung den Stickstoff in einer sehr kurzen Zeitspanne aufnehmen muss, haben sich schnellwirkenden Dünger mit einem hohen Nitratanteil bewährt.

Höhere Wirkungssicherheit durch YaraBela Sulfan.png

Phosphor ist besonders wichtig für das Wurzelwachstum

Als Pflanze mit hohem Phosphorbedarf muss Raps bis zu 90 Kilogramm pro Hektar P205 aufnehmen, um einen Ertrag von 3,5 Tonnen pro Hektar zu liefern. Insbesondere für die Ausbildung einer guten Pfahlwurzel ist die Phosphorversorgung elementar. Bei kalten und nassen Böden kann die Phosphat-Versorgung eingeschränkt sein.

Raps hat einen hohen Kalium-Bedarf 

Von Ende Winter bis zur Blüte hat Raps einen hohen Kalium-Bedarf: bis zu 400 Kilogramm pro Hektar. Kalium ist der Nährstoff mit der höchsten Aufnahmerate. Die tägliche Aufnahme kann 15 Kilogramm pro Hektar und Tag überschreiten. Auch wenn 90 Prozent des Kaliums zu Saison-Ende wieder abgegeben wird, muss der Boden diese großen Mengen während der Hauptwachstumsphase bereitstellen können. Kalium ist entscheidend, um die Struktur und den Aufbau des Blätterdachs und des Nährstoffflusses in der Pflanze zu erhalten.

Magnesium 

Magnesium wird oft vernachlässigt, wird jedoch von Raps in erheblichen Mengen benötigt (80 Kilogramm pro Hektar). Die Düngung mit Magnesium erfolgt oft nebenbei, wenn magnesiumhaltige Kalk- oder Schwefeldünger verwendet werden. Starker Mangel ist relativ selten und mitunter die Folge von magnesiumarmen Böden. Weitere Ursachen können in der Bodenverdichtung oder einem Ungleichgewicht mit anderen Kationen im Boden wie Kalium, Calcium oder Ammonium begründet sein.

 Schwefel 

Schwefel ist ein Beispiel für einen Sekundär-Nährstoff, der bei der Düngung von Raps eine wichtige Rolle spielt. Schwefel ist bei der Produktion von Aminosäuren, der Vorstufe von Proteinen, von entscheidender Bedeutung und deshalb untrennbar mit Stickstoff verbunden. Schwefel wird während der gesamten Wachstumsphase aufgenommen. Die Haupt-Nährstoffaufnahme liegt - wie beim Stickstoff - im Frühling. Die Ausbringung von Schwefel sollte zeitlich parallel zu der von Stickstoff erfolgen. Zu viel Schwefel kann jedoch mit Molybdänaufnahme hemmen.